Wir schreiben das Jahr 2009 und befinden uns im dem Zeitalter, wo auf uns über das Internet weltweite Geschehnisse in Sekundenschnelle einströmen, wo wir uns tagtäglich auf Duzenden von Fernsehkanälen zwischen Illusion und Wirklichkeit hin und her reißen lassen und uns eine Flut von Werbung mit Informationen überschüttet, die den Geist eher betäuben und abstumpfen als ihn anzuregen oder zu bereichern. Über alles wird so lange diskutiert, bis auch der letzte Tropfen Verstand und die letzten Geheimnisse aus allem und jedem herausgequetscht wurden. Bilder über Klimakatastrophen, Krieg und Elend sind mit einem Klick oder Knopfdruck auf der Fernbedienung austauschbar gegen Bilder aus der heilen Welt der Volksmusik oder Dokusoaps in denen die Liebe über alles Böse siegt. Ein bunter Salat aus allem sättigt unseren Bedarf nach tausend möglichen Gedanken und Gefühlen, außer einem – Magie.

Es gibt nur noch wenige Orte auf der Welt, an denen man sich so ganz und gar seinen Träumen und Gefühlen hingeben kann, wie auf einem dunklen Kinosessel zwischen vielen anderen. Es ist das herrliche Gefühl, in eine Welt eintauchen zu können, die einem sonst verschlossen ist. Der Kinosessel ist dabei ein sicheres Cockpit und die Dunkelheit der stumme Vertraute, mit denen man alle Reisen in ferne Länder und Welten, Reisen in die Vergangenheit oder in die Zukunft, Reisen in die Gefühle und Gedanken anderer Personen intensiv erleben und genießen kann.

Die anfängliche Werbung und Vorschau ist eine Gelegenheit, um es sich so richtig bequem zu machen, sich seine Nachbarn ein wenig genauer anzuschauen und eventuell noch den Platz zu wechseln und Getränke und Popcorn so zu platzieren, dass man sie leicht auch im Dunkeln finden kann. Man kann die Zeit auch nutzen, um noch ein paar Worte mit seiner Begleitung auszutauschen, die Schuhe auszuziehen, Taschentücher bereitzuhalten und das Handy auszuschalten. Es ist die Zeit der Vorfreude und des Sammelns, um sich von der ersten Sekunde des Filmes an, seinem Zauber hingeben zu können.

Und dann bleibt wird die Wirklich für ein paar Stunden einfach draußen. Die Leinwand wird zum Tor zu einer anderen Welt. Die Musik fängt uns ein und trägt uns in der Dunkelheit davon. Egal welche Filme man liebt, ob Action oder Phantasie, Horror oder Kitsch, Dramen oder Komödien, man findet sich selbst wieder in einer anderen Welt. Man kann zwischen vielen anderen einfach abschalten und auf ganz eigene Art den Film erleben. Man ist ungestört und trotzdem nicht allein. Und es ist schön zu sehen, wenn fremde Menschen nebenan dieselben Regungen zeigen wie man selbst.

Ob ein Film wirklich gut war oder nicht, merkt man daran, wie viele Menschen sich noch den Abspann anschauen. Hierbei kann man Abschied nehmen von vertraut gewordenen Helden und langsam wieder zur Realität zurückkehren. Langsam wieder die Schuhe anziehen, leere Tüten und Flaschen einsammeln und mit verklärtem Blick und einem Lächeln oder einem Seufzer auf den Lippen auf die Straße treten. Vielleicht kennen einige dieses herrliche Gefühl, wenn man nach einem guten Kinofilm stumm nach Hause geht und die Welt um uns herum noch ein paar Minuten lang keine Chance hat, uns einzuholen. Das sind magische Momente, die einem nur das Kino geben kann.

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2 Comments

  1.  

    Thomas said

    April 11 2009 @ 09:56

    Endlich ist die Blogparade online: http://schoener-denken.de/blog/index.php/darum-lieben-wir-kino/ Vielen Dank nochmal für den Beitrag!

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